Verblüfft rieb sich NOB-Coach Dimitry Utschkov die Augen. Sein Team hatte nicht nur den Sprung in das Finale der Copa Libertadores geschafft, sondern darf sogar auf eine realistische Chance wie beim Münzwurf hoffen. Ziemlich überraschend hatte der Gegner aus Brasilien im Halbfinale agiert und dem letzten Vertreter Argentiniens den unerwarteten Sprung in das Endspiel erlaubt. Dort wartet nun der Burgerfreund mit jener Mannschaft, die vor einigen Jahren durch ein tragisches Flugzeugunglück erschüttert worden war. Die Chancen für die Newell's Old Boys stehen statistisch bei exakt 50%, dass man am Ende gegen diesen Gegner den Pokal nach Argentinien holen kann. Allerdings hat Coach Dimitry Utschkov noch nie ein Elfmeterschießen bei Torrausch gewonnen, wobei dies aufgrund fortschreitender Demenz möglicherweise gar nicht stimmen muss. Der Bonanzaradfahrer macht sich keine Illusionen: "Bin mir sicher, dass Schicksal wollen spielen übles Streich. Erst lassen wachsen Hoffnung, dann wir schießen letztes Elfmeter in Finale nach Nachthimmel von Rio." Wie dem auch sei, einer der beiden selbsternannten Außenseiter wird am Wochenende den Pokal in die Luft stemmen.

In der Tat war McLover bereits Mitte der Woche aufgefallen dass man zu früh gefeiert hatte...den Zeitungsartikel liess man allerdings noch so stehen weil man doch insgeheim hoffte dass Internacional gegen Newell' s Gegenwehr leisten würde doch weit gefehlt. Wie schon São Paulo entschloss sich auch Sir Topse den Dienst einzustellen und Newell' s durchzuwinken. 1 Gegentor in 4 K.O. Spielen: Respekt für diese Abwehr! Und bei Chapé ist sich nun auch der letzte Fan sicher dass der Titel einem doch noch im Elfmeter entrissen wird. Das würde zum gesamten Eindruck passen. McLover war dann in der PK auch sehr kurz angebunden :"Immerhin wissen wir nun für die Zukunft dass es sinnlos ist mit viel TK in eine K.O. Runde zu gehen".

Und das nachdem man bereits im Viertelfinale fast von Rosario rausgebombt wurde...Aber McLover fügte auch noch hinzu :"Dem Onkel gönne ich jeden Titel."

Die Associação Chapecoense de Futebol wird die Copa Conmebol gewinnen. Durch einen NMR von Juventude und eine glückliche Auslosung im Halbfinale, gepaart mit dem Wissen nur noch zwei Artikel schreiben zu müssen, ist dem Team von McLover der dritte Titel binnen weniger Wochen nicht mehr zu nehmen. "Manchmal hat man bei Torrausch Pech und manchmal Glück. Es war nicht der schwierigste Titel, den ich bisher bei Torrausch gewonnen habe. Wir nehmen das so an aber werden uns jetzt ab sofort wieder um das nationale Kerngeschäft kümmern. Ich denke dort werden wir in dieser Saison zwar nichts holen aber kampflos geben wir unsere Spiele sicher nicht ab", so McLover auf der heutigen PK.

Man kann den immer wieder weisen Worten des Onkels nur beipflichten: der Modus der aktuellen Comnebol Champions League ist genial (aus Sicht von Chapecoense ohnehin noch viel mehr) und doch...beinhaltet er wie wahrscheinlich jeder Modus eine kleine Falle oder nennen wir es lieber ein kleines Manktum, was den ganzen Wettbewerb nun bereits nach der Gruppenphase entschieden hat. Fragezeichen. Denn so riesig die verfügbaren Reserven von "Chapé" auch scheinen, wenn die Konkurrenz nun ordentlich Körner spart kann eine Mannschaft bis zum Finale wieder aufgeschlossen haben. Kann. Denn dazu gehören in den verschiedenen Paarungen natürlich zwei Teams. Und was ein Team, in dem Fall Juventude mit seinem Nicht-Antreten anrichten kann, kann man nun treffend feststellen.

Ebenfalls schliesst man sich den Worten des Onkels an, dass man halt auch die Gunst der Stunde nutzen muss. Denn wie oft kam es schon vor, dass ein oder zwei Bomber den Traum eines Titels platzen liessen. McLover wurde in seiner mittlerweile 6-Jahren-alten Torrausch Laufbahn doch desöfteren Opfer rachsüchtiger Trainer (Iceman, AvH), die mit Niederlagen einfach nicht gut umgehen konnten und prompt den Baseballschläger rausholten. Bei Chapé jedenfalls wird man in die (hoffentlich) letzten drei Spiele sehr konzentriert gehen und dann wird man abwarten müssen, wer und wie sich ihnen gegenüberstellt.

Tja, was soll man machen. Die Newell's Old Boys sind dank einer soliden taktischen Leistung in das Viertelfinale der Copa Libertadores gelangt und dort genauso aussichtslos wie der kommende Gegner aus Sao Paulo. Genauer gesagt ist die Messe schon gelesen, auch wenn eine Vielzahl der qualifizierten Mannschaften nichts dafür kann. Der Wettbewerb ist leider zu einer Farce mutiert und verdient eigentlich auch nicht mehr, dass man sich hier in der Zeitung zum Geschehenen äußerst. Letztlich wird man die Premierensaison analysieren und die richtigen Rückschlüsse ziehen müssen, damit die nächste Spielzeit auf sportlichem Wege entschieden wird. An dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass man den Profiteuren keinen Vorwurf machen möchte, Onkel Dimitry hätte die Gunst der Stunde ebenso genutzt. Dennoch ist es irgendwie alles ein bisschen trostlos, hatte man doch auf große Spannung und enge Auseinandersetzen mit der Crème de la Crème Südamerikas gehofft.

Centro Juventud Antoniana hat es am vergangenen ZAT verpasst, sich in der Gruppe eine gute Ausgangssituation für den Einzug ins Viertelfinale der Copa Libertadores zu verschaffen. Denn gegen CR Vasco da Gama kassierte man zwei schmerzliche Niederlagen. Damit haben alle Teams der Gruppe 4 jeweils sechs Punkte, so dass die Tordifferenz darüber entscheidet, wer welchen Rang inne hat. Trainer Christian J. Schmidt weiß derzeit überhaupt nicht, ob es am Ende für die KO-Runde reichen wird oder nicht. Dass am nächsten ZAT die volle Aufmerksamkeit auf die Gruppe 4 liegt, ist einerseits gut, setzt aber die Spieler von Centro Juventud Antoniana zusätzlich unter Druck. Denn die Erwartungen sind hoch, sehr hoch sogar, was nicht zuletzt an dem Sieg der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar liegt.

Was für ein miserabler Start von Trainer Dominik mit Fluminense SC in die allererste Copa Libertadores des Torrausch Universums. Nach dem 1. ZAT steht man mit 3 Punkten als Gruppen Dritter kurz vor dem Ausscheiden. Lediglich Esporte Clube Juventude, die mit 2 NMR's überzeugten, steht hinter dem Team aus dem Süden von Rio de Janeiro.

Am letzten ZAT verlor man zu hause 3:6 gegen Estudiantes De La Plata und auswärts beim selben Team gab es eine 5:1 Klatsche.

"Ein echter Horror Start für uns in einem Wettbewerb, auf den wir doch so geil waren. Ich kann es mir nicht erklären, wieso unsere Abwehr daheim nicht mehr funktioniert. Wir haben viel zu besprechen und werden Alles geben, es doch noch irgendwie in die KO Runde zu schaffen", diktierte Trainer Dominik der südamerikanischen Presse.

Das 2. Wochenende der Copa Libertadores sorgt für Unmut in Reihen des FC Sao Paulo.

Trainer Garrincha auf der PK am gestrigen Abend: "Während in anderen Gruppen aufgrund von Nichtantritt vereinzelter Teams ordentlich Körner aufgespart werden können für die KO-Phase geht es in unserer Gruppe bei vier punktgleichen Teams hart zur Sache. Wer weiterkommen will muss Gas geben und diese Körner werden den letzlich erfolgreichen Teams dann ab dem Viertelfinale fehlen." 

Ein Wink Richtung Ligenleitung bezüglich der Verteilung des TK.

Der FC Sao Paulo musste beim Auswärtsspiel gegen Sport Club Internacional ordentlich Lehrgeld zahlen und kassierte eine 0:7 Klatsche. Zu Hause im Morumbi riss man sich zusammen und besiegte den gleichen Gegner 3:0. So ist man also mittendrin in der Pari-Gruppe, hat aber durch die hohe Niederlage das schlechteste Torverhältnis und damit auch die denkbar ungünstigste Ausgangslage vor den letzten Matches.

Ein Heimspiel gegen Vasco da Gama und die Auswärtsreise nach Argentinien zu Centro Juventud Antoniana beenden die Gruppenphase der Copa. Wohin die Reise dann geht bleibt abzuwarten. 

Die Operation "Titelgewinn in der Copa Libertadores" läuft für Chapecoense weiterhin sehr gut: in der Liga startete man nicht nach Wunsch, in der Gruppe 1 steht man nun nach 4 Spieltagen bereits mit einem Bein im Viertelfinale. Estudiantes de la Plata hat dieses schon sicher, allgemein ist es im Gegensatz zu den anderen Gruppen hier nicht besonders spannend. Das NMR Team Juventude, das Chapencoense wider Erwarten eine hervorragende Ausgangsposition bescherte ist bereits safe ausgeschieden. Auch bei Fluminense, übrigends kommender Gegner von Chapé an ZAT 2 in Brasilien, gehen die Lichter langsam aus. Das Team von Dominik verfügt nur noch über geringe Chancen das Viertelfinale zu erreichen. "Besser hätte es für uns bisher nicht laufen können, mit 9 Punkten haben wir mit unserem Aufwand das Höchste mitgenommen. Nun werden wir am nächsten ZAT alles klar machen," so McLover auf der heutigen PK.

Während die Newell's Old Boys weiterhin mehr oder weniger aussichtsreich durch die Gruppenphase der Copa Libertadores streifen, zeigt der Modus gleich in der ersten Ausgabe seine böse Achillesferse. Eigentlich ist die Spielvariante mit dem ganzheitlichen Turnier-TK aus Sicht von Onkel Dimitry grandios. Doch sobald nur ein Teilnehmer des Wettbewerbs (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht mitspielt, wird der schöne Modus böse ausgehebelt. Während man in den Gruppen 2-4 am letzten ZAT also bis zum letzten Meter wird gehen müssen, kann man in Staffel 1 bereits jetzt den Schongang einlegen. Das soll natürlich überhaupt kein Vorwurf an die Profiteure sein, die ungleiche Ausgangslage legt aber schon früh die Axt an diesen fabelhaften Wettbewerb. In Rosario wird man sich dennoch so gewissenhaft wie möglich auf den letzten Gruppen-ZAT vorbereiten. Illusionen wird man sich aber keine mehr machen, dass auf der Spielwiese Copa Libertadores ein großer Coup gelingen könnte.